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Fundamentaldaten bezüglich Bitcoin


Empfohlene Beiträge

vor 14 Stunden schrieb ngt:

Gold, Bitcoin, und die nicht ganz so ferne Zukunft

Man stelle sich eine Person von vielleicht 35 Jahren vor, die sich beim Kauf eines Eigenheims zwischen zwei ansonsten völlig gleichwertigen Häusern auf einer Meeresinsel entscheiden muss:

  • Haus 1 befindet einige Hundert Meter vom Ufer entfernt auf sicherem Grund. Jedoch nagt die Brandung an der Steilküste, so dass jedes Jahr ein schmaler Landstreifen verloren geht. Es ist absehbar, dass das Haus in etwa 70 Jahren aufgegeben werden muss.
  • Haus 2 liegt nahe dem Zentrum der Insel auf einer Anhöhe und ist, soweit menschliche Vorausschau reicht, in keiner Weise bedroht.

Der Hauskäufer wird nun folgende Überlegung aufstellen: Ich werde mein neues Haus für etwa 35 Jahre nutzen, da ich erwarte, mit etwa 70 Jahren in eine kleinere Wohnung umzuziehen. Das Haus verkaufe ich dann an jemand anderes mit einer vielleicht ähnlichen Lebenplanung. Für mich selbst besteht also kein wesentlicher Unterschied zwischen Haus 1 und Haus 2.

Wie sieht es aber mit dem zukünftigen Zweitkäufer aus? Dieser kann am Ende seiner eigenen erwarteten Nutzungsdauer, also in 70 Jahren, das küstennahe Haus 1 im Gegensatz zu Haus 2 nicht mehr weiterverkaufen und wird daher dem Erstkäufer in 35 Jahren nur einen wesentlich geringeren Preis bieten.

Dies wiederum wird den Erstkäufer – natürlich – dazu veranlassen, bereits heute für das Haus nahe der Abbruchkante deutlich weniger zu bieten als für Haus im Zentrum der Insel.

Ich will mit dieser im Prinzip naheliegenden Ausführung deutlich machen, dass und wie sich auch relativ weit in der Zukunft entfernte, absehbare Ereignisse sehr konkret auf die heutige Preisbildung auswirken können. Das wollen wir für den Moment so festhalten.

Werfen wir nun einen Blick 70 Jahre zurück, in das Jahr 1951. Etwas, was den Namen „Raumfahrt“ verdient, gab es noch nicht. Immerhin wurden bereits zahlreiche Raketenversuche durchgeführt. So stellten die USA im August 1951 mit Start einer Viking 7-Rakete einen neuen Höhenrekord von 219 km auf (s. Bild). Währenddessen unternahmen die Sowjets erste biomedizinische Versuche mit Hunden nahe der Weltraumgrenze und mit einer Weiterentwicklung der deutschen V2-Rakete ballistische Testflüge mit einer Reichweite von 600 Km.

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Vergleichen wir das nun mit der Situation Ende 2020.

Von hier aus gesehen liegen bereits in der Vergangenheit der erste künstliche Erdsatellit Sputnik 1 (1957), die erste Umrundung der Erde im Weltraum durch Yuri Gagarin an Bord von Vostok 1 (1961), die erste Landung (und erfolgreiche Rückkehr) von Menschen auf dem Mond im Rahmen der Apollo 11-Mission (1969, wer hätte das 1951 erwartet?), die Erkundung des äußeren Planetensystems durch die Raumsonden Voyager 1 und 2 (ab 1977), das Hubble-Weltraum-Teleskop (1990), die permanent besetzte Internationale Raumstation (Zusammenbau ab 1998), die Mars-Rover Spirit, Opportunity und Curiosity (ab 2003), die automatisierte Mondmission Chang’e 5 (2020), und, neben unzähligen erdnahen Satellitensystemen, z.B. für das GPS, noch viele andere Unternehmungen.

Aktuell laufend sind u.A. eine Mission zur Erkundung des Asteroiden Bennu inklusive der Entnahme einer Materialprobe und deren Rücksendung zur Erde, die Entsendung des vierten Mars-Rovers Perseverance mit dem ersten Mars-Helikopter, die weitere Jupiter-Erkundung durch die Sonde Juno,  sowie die Entsendung des James Webb Space Telescope als Nachfolger des Hubble-Teleskops.

Zudem scheint sich eine zunehmende Industrialisierung der Weltraum-Technik anzubahnen, was von Firmen wie SpaceX mit dem SpaceX Starship (zukünftige Vision siehe Bild) oder Virgin Galactic vorangetrieben wird.

Aktuelle Planungen sehen zudem die langfristige Vorbereitung dauerhafter Mondbasen vor, z.B im Rahmen des amerikanischen Artemis-Programms oder des chinesischen Monderkundungs-Programms Chang’e.

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Wenn wir nun versuchen, vom Beginn des Jahres 2021 aus den Blick 70 Jahre in die Zukunft zu richten, können wir in der Raumfahrt ähnlich große Fortschritte wie im gleichen Zeitraum der Vergangenheit erwarten, nach Kurzweils Law of Accelerating Returns vielleicht sogar viel mehr.

Wir werden über heute noch nicht vorstellbare Technologien in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Robotik, Quanteninformatik, Gentechnik und Raumfahrt verfügen, sowie über Errungenschaften in weiteren Gebieten, für die es derzeit nicht einmal ein Konzept, geschweige denn einen Namen gibt. Man versetze sich einmal von 2021 geistig kurz ins Jahr 1951 zurück, und stelle sich vor, den damaligen Zeitgenossen Begriffe wie Lasertechnik, Internet, GPS, Smartphone oder Blockchain erklären zu müssen.

Wenn unsere Zivilisation bis zum Jahre 2091 überlebt (was leider nicht sicher ist), wird die beginnende wirtschaftliche Erschließung des inneren Sonnensystems bis hin zum Asteroidengürtel (siehe Bild) eine der Errungenschaften dieser Epoche sein. Fast unbegrenzte Rohstoffvorräte befinden durch Asteroiden-Bergbau im Zugriff der Menschen, darunter auch Edelmetalle, und darunter auch – Gold. „Raumgold“ – nur durch die enthaltenen Spurenelemente von irdischem Gold unterscheidbar, aber ansonsten chemisch identisch - wird auf der Erde zu Preisen verfügbar sein, die denen von terranem Silber im Jahr 2021 ähneln.

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Zurück auf unsere Insel. Das erste Haus ist 70 Jahre von der Abbruchkante entfernt, genau so weit wie wir heute von den ersten Raketen, die es nicht einmal in eine Erdumlaufbahn schafften und genau soweit wie wir heute von einer Zukunft entfernt sind, in der wir Zugriff auf die Schätze unseres Sonnensystems erlangen werden.

Der Hauskäufer erkennt den bevorstehenden Wertverlust des ersten Hauses - auch wenn dieser erst 70 Jahre später eintreten wird - und trifft mit dem Haus in der Inselmitte die sichere Wahl.

Ein Anleger befindet sich heute in einer ähnlichen Situation.
Er entscheidet sich gegen Gold – und für Bitcoin.  

Mal wieder ein super interessanter Artikel von dir - vielen Dank für deine Mühe!

In Bitcoin bin ich investiert und da sehe ich auch die Zukunft gegenüber Gold. Aber trotzdem stelle ich mir die Frage, ob in einem gut diversifizierten Portfolio trotzdem noch immer ein Goldanteil vorhanden sein sollte - erstmal so auf die nächsten 10 Jahre betrachtet. Meine Gedanken dazu - auch was den Goldabbau aus dem All betrifft - hatte ich schon mal in dem entsprechenden Thread aufgeschrieben:

Hier würde mich deine Meihnung auch interessieren, ob du Gold als Diversifizierung aus heutiger Sicht neben Bitcoin noch beimischen würdest.

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vor 13 Stunden schrieb ngt:

Wenn unsere Zivilisation bis zum Jahre 2091 überlebt (was leider nicht sicher ist), wird die beginnende wirtschaftliche Erschließung des inneren Sonnensystems bis hin zum Asteroidengürtel (siehe Bild) eine der Errungenschaften dieser Epoche sein.

Sorry, so sehr ich deine Beiträge mag... diese Aussage halte ich für völlig illusorisch.
Man kann technische Fortschritte in vielen Bereichen nicht beliebig extrapolieren. Da bauen sich zB alleine bei der Transportdauer/Geschwindigkeit und den ganzen Problemen die damit einhergehen, aus physikalischen Gründen Hürden auf, wo im Moment noch nicht ansatzweise zu vermuten wäre, dass oder wie die jemals überwunden werden könnten. Und ich spreche jetzt nicht von der Lichtgeschwindigkeit 😉 
Und, und, und.... es gäbe noch zig gute, wissenschaftlich plausible Argumente die die "wirtschaftliche Erschließung des inneren Sonnensystems" innerhalb der nächsten 100 Jahre extrem unwahrscheinlich erscheinen lassen.

Alleine ein Abbau auf dem Mond, und der ist von der Entfernung her ja gegenüber allem anderen ein Witz, wäre so wahnsinnig teuer, dass man gute Gründe bräuchte um überhaupt darüber nachzudenken. Es muss sich ja am Ende wirtschaftlich rentieren! Technisch wäre das natürlich am ehesten erreichbar. Nur gibts da kaum Gold. Jedenfalls viel weniger als hier bei uns. Aber naja, man hätte wenigstens Schwerkraft; das hilft schon mal. Bei einen Asteroiden hast du die nicht. Und einen solchen versehentlich aus der Bahn zu schieben, kann sogar die Erde in Gefahr bringen. Das würde sich ja dann mal richtig lohnen...

Meiner Meinung nach ist das alles nur heiße Luft. Das Thema ist ja gerade auch wegen Musk so en vogue. Ein extrem geschickter und (bis jetzt) erfolgreicher Geschäftsmann und auch manche seiner Weltraum Projekte sind teilweise aussichtsreich und werden wirtschaftlich vermutlich auch ein Erfolg. Aber viele seiner Visionen werden im wissenschaftlichen Umfeld nur belächelt. Ich denke, das weiß er auch, aber es nutzt natürlich trotzdem den eigenen Projekten...
Die Idee, eine größere Gruppe Menschen auf den Mars zu schicken, die dann da wohnen sollen, ist beispielsweise derart abwegig... was will man da? Da ist doch nix! Da kann man auch nicht lange überleben. Auch in 100 Jahren ändert sich daran rein gar nichts. Bevor man da über Terraforming nachdenkt, (was ja schon mal um Größenordnungen länger dauert als 100 Jahre), sollte man mal darüber nachdenken, was für (dazu relativ einfach erscheinende) Aufgaben wir hier auf unserer Erde gerissen bekommen. Nämlich nahezu nichts. Nicht mal die Erwärmung unserer Erde auf 2° zu begrenzen. Was man mit mit der ungeheuren Menge an Geldern hier alles anstellen könnte....

 

vor 11 Stunden schrieb wwurst:

Ja, diese Sau wird seit den ersten erfolgreichen Raketenstarts immer mal wieder durch die Dörfer getrieben. Wahlweise ist es auch der industrielle Abbau am Grund der Tiefsee. Alles prinzipiell physikalisch und technisch machbar, aber halt mit ein paar sauteuren Schritten und astronomischen Anlaufkosten verbunden. Im Fall des Weltraumbergbaus zB der Energieaufwand, das überhaupt erstmal aufzusetzen. Lohnenden Asteroiden finden, Abbaumaschinen entwickeln und dort hinbringen, Transportkosten, etc.

Dem kann ich mich nur anschließen. Obwohl das für mich sogar noch viel zu optimistisch klingt :)

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vor 3 Stunden schrieb Philbert:

Sorry, so sehr ich deine Beiträge mag... diese Aussage halte ich für völlig illusorisch.
Man kann technische Fortschritte in vielen Bereichen nicht beliebig extrapolieren. Da bauen sich zB alleine bei der Transportdauer/Geschwindigkeit und den ganzen Problemen die damit einhergehen, aus physikalischen Gründen Hürden auf, wo im Moment noch nicht ansatzweise zu vermuten wäre, dass oder wie die jemals überwunden werden könnten. Und ich spreche jetzt nicht von der Lichtgeschwindigkeit 😉 
Und, und, und.... es gäbe noch zig gute, wissenschaftlich plausible Argumente die die "wirtschaftliche Erschließung des inneren Sonnensystems" innerhalb der nächsten 100 Jahre extrem unwahrscheinlich erscheinen lassen.

Alleine ein Abbau auf dem Mond, und der ist von der Entfernung her ja gegenüber allem anderen ein Witz, wäre so wahnsinnig teuer, dass man gute Gründe bräuchte um überhaupt darüber nachzudenken. Es muss sich ja am Ende wirtschaftlich rentieren! Technisch wäre das natürlich am ehesten erreichbar. Nur gibts da kaum Gold. Jedenfalls viel weniger als hier bei uns. Aber naja, man hätte wenigstens Schwerkraft; das hilft schon mal. Bei einen Asteroiden hast du die nicht. Und einen solchen versehentlich aus der Bahn zu schieben, kann sogar die Erde in Gefahr bringen. Das würde sich ja dann mal richtig lohnen...

Meiner Meinung nach ist das alles nur heiße Luft. Das Thema ist ja gerade auch wegen Musk so en vogue. Ein extrem geschickter und (bis jetzt) erfolgreicher Geschäftsmann und auch manche seiner Weltraum Projekte sind teilweise aussichtsreich und werden wirtschaftlich vermutlich auch ein Erfolg. Aber viele seiner Visionen werden im wissenschaftlichen Umfeld nur belächelt. Ich denke, das weiß er auch, aber es nutzt natürlich trotzdem den eigenen Projekten...
Die Idee, eine größere Gruppe Menschen auf den Mars zu schicken, die dann da wohnen sollen, ist beispielsweise derart abwegig... was will man da? Da ist doch nix! Da kann man auch nicht lange überleben. Auch in 100 Jahren ändert sich daran rein gar nichts. Bevor man da über Terraforming nachdenkt, (was ja schon mal um Größenordnungen länger dauert als 100 Jahre), sollte man mal darüber nachdenken, was für (dazu relativ einfach erscheinende) Aufgaben wir hier auf unserer Erde gerissen bekommen. Nämlich nahezu nichts. Nicht mal die Erwärmung unserer Erde auf 2° zu begrenzen. Was man mit mit der ungeheuren Menge an Geldern hier alles anstellen könnte....

 

Dem kann ich mich nur anschließen. Obwohl das für mich sogar noch viel zu optimistisch klingt :)

trotz allem zu erwartendem Fortschritt bleibt das entscheidende Problem:

ohne Vulkanismus gibt es keine Anreicherung von Gold, keine Adern, keine Nuggets. Da reduziert sich die Auswahl auf Io (wohl eher ungünstiger Ort), Venus und Mars (da bleibt dann das Problem des teuren rücktransports wegen der Schwerkraft.

somit kann man prognostizieren: das Schürfen auf dem heimischen Planeten wird immer günstiger bleiben.

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Woher kommt eigentlich Gold? Warum ist es überhaupt auf manchen Planeten und Asteroiden?

Vielleicht kennt einer die schöne Sendereihe "Alpha-Centauri" vom BR mit dem Lesch. Die alten Folgen laufen sogar heute noch....
Von dem kann man halten, was man will, er hat schon eine etwas seltsame Art; Fakt ist aber, er weiß wovon er spricht und ist in der Lage die Sachen populärwissenschaftlich zu erklären.
Die Sendereihe hat über 200 Folgen von denen ich die meisten gesehen habe 😂  ist aber schon was länger her.

Hier die Folge über die Entstehung von Gold:
https://www.youtube.com/watch?v=AvjkZUWcTIw

In dieser Sendereihe gibt es übrigens auch viele Beiträge zu Raumfahrtthemen und insbesondere ihrer Grenzen!
... den lächerlichen Geschwindigkeiten die wir bis jetzt haben zB und was theoretisch möglich wäre (auch ziemlich lächerlich), dazu die Problematik mit der zu bewegenten Masse, den Treibstoffen und vieles mehr...

 

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Zusatz: wie das ganze dann auf die Erde kam, dazu gibts auch irgendwie ne Folge... falls es jemand interessiert.

Nochwas relativ neues aus der ZDF-Mediathek. Auch vom Lesch:

Mythos Gold - die Angst vor dem Crash

So in der Mitte sagt er was zum Astro Mining...   aber ich würde empfehlen, erst das alpha Centauri Video oben anzusehen.

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>>> Off Topic Anfang

Ich will da mal einen Gedanken von @Philbert aufgreifen, auch wenn er vielleicht off topic ist und so gar nicht in die Rubrik "Fundamentaldaten bezüglich bitcoin" passt, man möge mir verzeihen. Aber bevor man sich Gedanken macht über Astro Mining und sonstiges, sollten wir vielleicht versuchen, unser Wissen, unseren Forschungsdrang auf das konzentrieren, was wirklich das Problem ist: Der Zustand unserer Erde. Es gibt keinen Planet B, wir haben nur diesen einen Planeten, aber die Menschheit hat es bislang nicht geschafft, das vergleichsweise geringe Ziel von 2 Grad Erwärmung zu realisieren.  Und da will man Astro-Mining betreiben?

Ich für meine Person bin mir relativ sicher, dass ich in einem überschaubarem Zeitraum eines natürlichen Todes sterben werde, bei meinen Kindern (Mitte 20) schon nicht mehr und bei meiner Enkelin bin ich mir gar nicht sicher, ob sie überhaupt jemals 40 Jahre alt wird. 

Satoshi-san hat mit seinem White Paper eine Idee, eine Vision aufgezeigt, die das Finanzwesen revolutionieren kann. Das ist super udn diese Leistung kann man nicht hoch genug einschätzen. Aber eine Vision zum Astro-Mining nutzt niemandem etwas. Das verballert unnötig wertvolle geistige Ressourcen , die man an anderer Stelle wesentlich sinnvoller einsetzen kann.

Von daher hoffe ich inständig, dass man diese Idee des Astro-Minings sehr schnell ad acta legen wird und sich darauf konzentriert, wie man die irdischen Probleme lösen kann. 

>>> Off Topic ende

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vor 7 Stunden schrieb leblitzdick:

Danke @Christoph Bergmann, das werde ich mir ausdrucken um die immer wieder gleichen "Argumente" passend zu parieren. Dazu trage ich dann mein t-shirt „Have fun staying poor“

https://bitcoinblog.de/2021/01/25/die-neue-welle-des-fuds-und-die-klassische-bitcoin-antwort/

Insgesamt ein schöner Artikel, danke für's Posten. 

Es gibt allerdings eine Passage, die ich für ein gefährliches Missverständnis halte (dies auch an @Christoph Bergmann gerichtet):

"Auf den dritten Blick wird das Halvening die Erträge der Miner in Bitcoin alle vier Jahre halbieren – und damit auch den Stromverbrauch. In wenigen Jahrzehnten werden die Miner ihre Stromrechnung nur noch durch Transaktionsgebühren bezahlen. Bitcoin wird damit einen ähnlichen Stromverbrauch haben wie andere hochskalierbare Transaktionssysteme. Der exzessive Stromverbrauch ist nur eine Übergangssituation, bis die Subventionen durch den Block-Rewa[r]d auslaufen."

Folgende Größen hängen beim Bitcoin untrennbar miteinander zusammen:

  1. Die Mining-Erlöse, d.h. die Summe aus Block Rewards und Transaktionsgebühren
    Die Mining-Kosten werden sich aus Wettbewerbsgründen stets um einen betriebswirtschaftlich vernünftigen Faktor nahe den Mining-Erlösen aufhalten, welcher um die 80% liegen dürfte.
    Die Mining-Kosten wiederum entsprechen im Wesentlichen dem Energieverbrauch bei Nutzung der günstigsten verfügbaren Energiequelle.
  2. Die Marktkapitalisierung und damit äquivalenterweise der Bitcoin-Preis

Auf den ersten Blick scheint nur der Faktor 1 eine Rolle zu spielen, und aus Sicht der Miner stimmt das auch.
Ein Miner wendet maximal soviel Geldmittel (und damit im Wesentlichen Energie) auf, dass seine Kosten höchstens ca. 80% seiner Erlöse betragen (steuerliche Faktoren einmal außer Acht gelassen). Bei höheren Kosten lohnt sich sein Geschäft nicht mehr, da er mit seinem Kapital anderswo bessere Erlöse erzielen könnte, und bei höheren Erlösen werden bald konkurrierende Miner seine Erlöse schmälern.

Der Faktor 2 hat jedoch ebenfalls einen starken Einfluss, nur auf ganz andere Weise.
Das Problem besteht darin, dass das Bitcoin-Netzwerk anfällig für Angriffe wird, wenn die täglichen Mining-Erlöse (und damit die Kosten) unter einen bestimmten Wert sinken.
In diesem
Post habe ich ich dafür den Begriff "Disruptionskosten" eingeführt. Wichtig ist die Erkenntnis, dass ein minimales Verhältnis aus Mining-Kosten und Marktkapitalisierung aufrecht erhalten werden muss, um die Disruptionskosten möglichst hoch und damit den Anreiz für einen Angriff (typischerweise 51%-Angriff) ausreichend klein zu halten.
Entscheidend dabei ist, dass es einen solchen Faktor gibt, seine genaue Größe lässt sich sicher diskutieren.  

Gehen wir einmal davon aus, dass die Disruptionskosten pro 1 Mrd $ BTC-Marktkapitalisierung (MKp) und Tag ca. 4.000 $ betragen. Damit müsste ein Angreifer zum Beispiel bei einer gedachten MKp von 1.200 Mrd $ jeden Tag etwas über 4,8 Mio $ für einen 51%-Angriff aufbringen (vorherige Investitionskosten für Mining-Equipment nicht eingerechnet). Ein Kostenwert von 4.000 $ führt uns dann auf einen Erlöswert von 5.000 $ pro Milliarde $ MKp und Tag, da ein Angreifer im Gegensatz zu den Minern ja keine Gewinne erzielen muss (wir hatten oben die Kosten als 80% der Erlöse angenommen).

Wenn wir die 5.000 $ Erlöse pro Milliarde $ MKp und Tag als Schwellwert betrachten, der das BTC-Netzwerk gerade eben noch sicher hält, können wir ein Diagramm erstellen, das MKp und Mining-Erlöse ins Verhältnis setzt und den sicheren vom unsicheren Bereich unterscheidet. Das genau macht das folgende Diagramm, in dem der unsichere Bereich orange gefärbt ist.

image.png.cd5a157c1f6a57667a0867190923462a.png

Hier sind nun insgesamt fünf Szenarien eingetragen, aus denen sich äußerst wichtige Schlüsse ziehen lassen.
 

Szenario 1 ist die Situation wie sie sich heute, am 25. Januar 2021 darstellt.
Durch den relativ hohen Block-Reward und den BTC-Preis von ca. 33.000 $ sind wir aufgrund der noch relativ geringen MKp von 0,6 Billionen $ weit im sicheren Bereich.

 

Bei Szenario 2, das im Jahr 2032 angesiedelt ist, sieht das schon anders aus. Mit einem angenommenen BTC-Kurs von 250.000 $, einer erhöhten Transaktionszahl von 500.000 pro Tag und ähnlichen Transaktionsgebühren wie heute kommen wir fast auf die gleichen Mining-Erlöse. Jedoch hat sich die MKp um den Faktor 8 erhöht, so dass die Gefahrenzone schon beträchtlich näher gerückt ist.

Szenario 2:

Jahr 2032
20,5 Mio BTC insgesamt erzeugt, 250.000 $/BTC =>
 5,125 Billionen $ Mkap

Block Reward: 0,781 BTC => Block Reward/Tag = 112 BTC => 28,1 Mio $/Tag
500.000 Transaktionen/Tag
Transaktionsgebühren: 11 $/Trx
=> 5,5 Mio $ / Tag

Miner-Erlöse = 33,6 Mio $ / Tag  
 

Im nächsten Schritt springen wir ins Jahr 2040 und sehen uns drei weitere Szenarien an.
Der Block Reward ist in allen diesen Szenarien nach zwei weiteren Halvings auf ein Viertel des 2032er-Werts geschrumpft.

Szenario 3 geht von einem BTC-Preis von 500.000 $ aus und die Transaktionsgebühren sind auf 40 $ gestiegen. Insgesamt liegen die Miner-Erlöse so auf fast dem selben Niveau wie in Szenario 1 und 2. Jedoch – das reicht nicht mehr aus, um die inzwischen auf über 10 Billionen $ angestiegene MKp abzusichern. Die Transaktionsgebühren müssten bedeutend höher sein, um den Gefahrenbereich zu verlassen.

Szenario 3:

Jahr 2040
20,918
Mio BTC insgesamt erzeugt, 500.000 $/BTC => 10,459 Billionen Mkap

Block Reward: 0,195 BTC => Block Reward/Tag = 28 BTC => 14,0 Mio $/Tag
500.000 Transaktionen/Tag
Transaktionsgebühren: 40 $/Trx =>
 20,0 Mio $ / Tag

Miner-Erlöse = 34,0 Mio $ / Tag
 

Szenario 4 nimmt einen nochmals höheren BTC-Preis an und zum Ausgleich Transaktionskosten von 50 $ und die anderthalbfache Transaktionszahl pro Tag.
Allerdings landen wir auch mit diesen Werten wieder tief im Gefahrenbereich.

Szenario 4:

Jahr 2040
20,918
Mio BTC insgesamt erzeugt, 800.000 $/BTC => 16,734 Billionen Mkap

Block Reward: 0,195 BTC => Block Reward/Tag = 28 BTC => 22,4 Mio $/Tag
750.000 Transaktionen/Tag
Transaktionsgebühren: 50 $/Trx =>
 37,5 Mio $ / Tag

Miner-Erlöse = 59,9 Mio $ / Tag
 

Szenario 5 schließlich ist identisch zu Szenario 4, mit Ausnahme der Transaktionskosten, die auf 100 $ hochgesetzt wurden.
Damit wird wieder der sichere Bereich erreicht.

Szenario 5:

Jahr 2040
20,918
Mio BTC insgesamt erzeugt, 800.000 $/BTC => 16,734 Billionen Mkap

Block Reward: 0,195 BTC => Block Reward/Tag = 28 BTC => 22,4 Mio $/Tag
750.000 Transaktionen/Tag
Transaktionsgebühren: 100 $/Trx =>
 75,0 Mio $ / Tag

Miner-Erlöse = 97,4 Mio $ / Tag


Schlussfolgerungen:

1.    Wenn Bitcoin wachsen und die angestrebte Rolle als Säule des Welt-Finanzsystems einnehmen will, muss der langfristig stark schrumpfende Block Reward durch überproportional wachsende Transaktionsgebühren mehr als ausgeglichen werden.
Ansonsten können böswillige Akteure diese Säule mit relativ geringen Kosten zum Einsturz bringen.
 

2.    Damit führt auch kein Weg an weiter bedeutend steigendem Energieaufwand vorbei. Preiswerte Energiequellen würden diesen Effekt paradoxerweise sogar noch verstärken, da die Miner über die Energiekosten konkurrieren und nicht über die verbrauchte Energiemenge. Aus diesem Grund hatte ich vor einiger Zeit über Mining-Satelliten spekuliert, da diese fast beliebig viel Energie ohne größere Umweltschäden produzieren und im Orbit in Mining-Leistung umsetzen könnten.
Diesen Punkt betrachte ich als bedeutenden Risikofaktor für die Zukunft von Bitcoin.
Anmerkung: Hier zeichnet sich m.E. die langfristige konzeptuelle Überlegenheit von PoS gegenüber PoW ab.

 

3.    Entwicklungen, die BTC-Transaktionen weg von der Bitcoin-Hauptchain auf periphere Systeme verlagern (z.B. Lightning, Wrapped Bitcoin, Liquid) sind potenziell schädlich, da im schlimmsten Fall nicht mehr genügend viele oder nicht mehr ausreichend teure Transaktionen auf der Hauptchain ausgeführt werden. Die Auswirkungen solcher peripherer Systeme sind jedoch im Einzelnen zu analysieren.
 

4.    Wenn Bitcoin eine langfristige Zukunft hat, dann als weltweites, exklusives Wertspeichersystem mit sehr hohen Transaktionskosten, genutzt von Milliardären, Konzernen oder Nationalbanken.
Wie ursprünglich angedacht ein Peer-to-Peer-Zahlungssystem auf der Basis von Bitcoin aufzubauen, halte ich nach jetzigem Stand für aussichtslos.
Dies wird – wenn überhaupt - auf der Basis anderer Blockchains geschehen.

Bearbeitet von ngt
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Wow, danke, spannende Analyse.

Sollen wir daraus einen Artikel fürs Blog machen?

Ich denke, langfristig wird es bei Bitcoin keinen Weg darum herum geben, 1. die Transaktionen über LN auszuführen, weil sie onchain nur begrenzt sicher sind, und 2. wie Bitcoin Cash oder Dash eine Art von ChainLocks einzuführen, die z. B. alle 5-10 Blöcke den Status einfrieren. Dann wird es die übliche Nutzung sein, Coins zu LN zu bringen, ein paar Stunden zu warten, und sie dann in Echtzeit zu bewegen. Die Sicherheit der Miner wird dann eher Nebensache. Man braucht sie, damit es läuft, aber sie können auch nicht mehr viel Schaden anrichten.

Die Alternativen wären wohl 1. das Transaktionsvolumen enorm zu erhöhen und auch komplexe, große und damit teure Transaktionen einzuführen, wie die Smart Contracts bei ETH. 2. die Miner weiter zu subventionieren, also mehr Coins zu erlauben, als vorgesehen sind, oder 3. auf Proof of Stake zu wechseln. --

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Dank an @ngt , der hier viel ausführlicher dargestellt hat, was ich auch im Gold-Thread in ein paar knappen Worten andeuten wollte: wie Bitcoin laufen wird wenn mal der Blockreward unwesentlich klein geworden ist, ist noch unklar.

PoS vermeidet das Problem der riesigen Energiemengen, aber löst alleine nicht das wirtschaftliche Dilemma. Um immer größere Werte mit PoS zu sichern, müssen immer größere Anteile des gesamten Coinumlaufs im Staking eingefroren werden. Die wollen auch einen return on investment, also müssen die wenigen Tx auf der Chain auch immer teurer werden.

@Christoph Bergmann, von deinen Alternativen bleibt dann nur 1. (weil 2. das wichtigste Alleinstellungsmerkmal von Bitcoin erledigt). Die Geldwechsler aus dem Tempel zu jagen (= die second layer wegzulassen) und on-chain so viel Kapazität zu schaffen, daß tatsächlich ein Zahlungssystem läuft. Dann würde es die schiere Menge von vielen, aber einzeln billigen Tx für die Miner rentierlich machen. Mit anderen Nebenwirkungen wie Zentralisiereung etc, die genügend ausdiskutiert sind. Genau so will es BSV machen. Den Moment, wo professionelle Auguren bei Blackrock & Co. durchgerechnet haben, daß es nur so gehen kann und anfangen, Milliarden in BSV zu pumpen, werden wir sicherlich nicht verpassen 😉

Oder es setzt sich die Erkenntnis durch, daß sich der ganze Aufwand wirklich nur für ein Wertspeichersystem ( @ngt Schlussfolgerung 4) überhaupt lohnt. Und für ein mini- und mikropayment-System eine weltweite, x-fach redundante Blockchain Kanonen auf Spatzen ist...

Bearbeitet von wwurst
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vor 2 Stunden schrieb Christoph Bergmann:

Wow, danke, spannende Analyse.

Sollen wir daraus einen Artikel fürs Blog machen?

Sehr gerne! Mach doch mal einen Vorschlag per PN.

vor 2 Stunden schrieb Christoph Bergmann:

Die Sicherheit der Miner wird dann eher Nebensache. Man braucht sie, damit es läuft, aber sie können auch nicht mehr viel Schaden anrichten.

Die Miner müssen im Verhältnis zum Wert des Netzwerks ausreichend viel verdienen, damit die Angriffskosten abschreckend hoch bleiben.
Wird die Hauptchain erfolgreich angegriffen, bricht auch alles andere zusammen, was darauf fußt, einschließlich des Ligthning-Netzwerks.
Von daher kann m.E. die Sicherheit der Miner niemals Nebensache werden, oder ich habe deinen Kommentar falsch verstanden.

vor 2 Stunden schrieb Christoph Bergmann:

Die Alternativen wären wohl 1. das Transaktionsvolumen enorm zu erhöhen und auch komplexe, große und damit teure Transaktionen einzuführen, wie die Smart Contracts bei ETH. 2. die Miner weiter zu subventionieren, also mehr Coins zu erlauben, als vorgesehen sind, oder 3. auf Proof of Stake zu wechseln. --

Genau.

Eine witzige weitere Variante wäre noch, Bitcoin nur noch als Token auf der Ethereum-Blockchain weiter zu betreiben, das Lightning-Netzwerk aber beizubehalten.
Ich schätze, dass das technisch prinzipiell ginge.
Damit wäre dann auch das Problem der ansonsten sehr teuren initialen und terminalen Transaktionen beim Einrichten der Lightning-Channels gelöst.

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vor 14 Stunden schrieb ngt:

2.    Damit führt auch kein Weg an weiter bedeutend steigendem Energieaufwand vorbei. Preiswerte Energiequellen würden diesen Effekt paradoxerweise sogar noch verstärken, da die Miner über die Energiekosten konkurrieren und nicht über die verbrauchte Energiemenge. Aus diesem Grund hatte ich vor einiger Zeit über Mining-Satelliten spekuliert, da diese fast beliebig viel Energie ohne größere Umweltschäden produzieren und im Orbit in Mining-Leistung umsetzen könnten.
Diesen Punkt betrachte ich als bedeutenden Risikofaktor für die Zukunft von Bitcoin.
Anmerkung: Hier zeichnet sich m.E. die langfristige konzeptuelle Überlegenheit von PoS gegenüber PoW ab.

Ich sehe das alles entspannter. Es wäre zum Beispiel denkbar PoS und PoW zu mischen.

Zum  Beispiel die Blöcke immer abwechselnd erzeugen lassen. Ein PoW Block dann ein PoS Block usw...

Schon wäre ein Angriff - vor allem bei gestiegener Marketcap - viel viel schwieriger und die Gebühren müßten nicht zwangsweise beliebig steigen bei vergleichbarer Sicherheit.

Von reinem PoS halte ich nicht viel, das dürfte ungleich unsicherer als PoW oder PoW + PoS sein.... 

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Am 23.1.2021 um 11:35 schrieb dxtr:

Mal wieder ein super interessanter Artikel von dir - vielen Dank für deine Mühe!

In Bitcoin bin ich investiert und da sehe ich auch die Zukunft gegenüber Gold. Aber trotzdem stelle ich mir die Frage, ob in einem gut diversifizierten Portfolio trotzdem noch immer ein Goldanteil vorhanden sein sollte - erstmal so auf die nächsten 10 Jahre betrachtet. Meine Gedanken dazu - auch was den Goldabbau aus dem All betrifft - hatte ich schon mal in dem entsprechenden Thread aufgeschrieben:

Hier würde mich deine Meihnung auch interessieren, ob du Gold als Diversifizierung aus heutiger Sicht neben Bitcoin noch beimischen würdest.

Dieser Post (Space-Mining von Gold) hat natürlich eine extrem langfristige Perspektive und ist zu einem großen Teil noch Science Fiction.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass derartige Überlegungen den Goldpreis in den nächsten 10 Jahren beeinflussen werden, darum halte ich derzeit selbst auch noch in geringerem Umfang Gold.

Aber: Irgendwann kann es soweit kommen, dass Space-Mining absehbar wird. Dabei wird es auch nicht primär um Gold oder andere wertvolle Edelmetalle gehen, sondern um Industrierohstoffe zum Aufbau von spatialen Infrastrukturen. Gold wird dabei eher als willkommenes Nebenprodukt anfallen.
Sobald also Space-Mining als zukünftige Realität erkennbar wird (deren konkrete Umsetzung dann immer noch Dutzende von Jahren dauern wird), ist der Wertverlust von Gold ebenfalls absehbar und damit wird diese Entwicklung selbstverständlich sofort eskomptiert, d.h. der Goldpreis tritt in eine unwiderrufliche Abwärtsbewegung ein. Dieser Zeitpunkt könnte erst in 15 oder 30 Jahren eintreten, oder noch später, aber er wird kommen, da bin ich mir sicher.
Somit - und das war ja der springende Punkt - haben digitale Assets den Vorteil tatsächlicher, unveränderlicher Knappheit und stehen bereit, die bisher überwiegend von Gold wahrgenommene Wertspeicherfunktion auf die Dauer zu übernehmen.

 

Am 23.1.2021 um 19:11 schrieb TomsArt:

trotz allem zu erwartendem Fortschritt bleibt das entscheidende Problem:

ohne Vulkanismus gibt es keine Anreicherung von Gold, keine Adern, keine Nuggets. Da reduziert sich die Auswahl auf Io (wohl eher ungünstiger Ort), Venus und Mars (da bleibt dann das Problem des teuren rücktransports wegen der Schwerkraft.

Siehe hier: https://www.sciencedaily.com/releases/2011/09/110907132044.htm

Ultra high precision analyses of some of the oldest rock samples on Earth by researchers at the University of Bristol provides clear evidence that the planet's accessible reserves of precious metals are the result of a bombardment of meteorites more than 200 million years after Earth was formed.

During the formation of Earth, molten iron sank to its centre to make the core. This took with it the vast majority of the planet's precious metals -- such as gold and platinum. In fact, there are enough precious metals in the core to cover the entire surface of Earth with a four-metre thick layer.

The removal of gold to the core should leave the outer portion of Earth bereft of bling. However, precious metals are tens to thousands of times more abundant in Earth's silicate mantle than anticipated. It has previously been argued that this serendipitous over-abundance results from a cataclysmic meteorite shower that hit Earth after the core formed. The full load of meteorite gold was thus added to the mantle alone and not lost to the deep interior.

Also: Auf der Erde sorgt Vulkanismus für die Anreicherung von Goldanteilen, die durch Meteroriten auf die Erde gelangt sind. Bei den Asteroiden zwischen Mars und Jupiter ist das nicht nötig, sie haben sich aus prä-planetarem Nebel gebildet, konnten sich aber wegen der Schwerkraft des Jupiter nicht zu einem "richtigen" Planeten formen.
Mit anderen Worten: Wir haben im Asteroidengürtel im Grunde feingeraspelte Planetenkrümel, aus denen wir uns nur die passenden Bröckchen mit den hohen Metallanteilen heraussuchen müssen. Einige davon - siehe oben - sind ja offensichtlich schon auf der Erde angekommen. 

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vor 14 Minuten schrieb fjvbit:

Ich sehe das alles entspannter. Es wäre zum Beispiel denkbar PoS und PoW zu mischen.

Zum  Beispiel die Blöcke immer abwechselnd erzeugen lassen. Ein PoW Block dann ein PoS Block usw...

Schon wäre ein Angriff - vor allem bei gestiegener Marketcap - viel viel schwieriger und die Gebühren müßten nicht zwangsweise beliebig steigen bei vergleichbarer Sicherheit.

Von reinem PoS halte ich nicht viel, das dürfte ungleich unsicherer als PoW oder PoW + PoS sein.... 

Kannst du das in irgendeiner Form nachvollziehbar herleiten?
Das würde mich sehr interessieren.

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vor 12 Minuten schrieb ngt:
vor 29 Minuten schrieb fjvbit:

Ich sehe das alles entspannter. Es wäre zum Beispiel denkbar PoS und PoW zu mischen.

Zum  Beispiel die Blöcke immer abwechselnd erzeugen lassen. Ein PoW Block dann ein PoS Block usw...

Schon wäre ein Angriff - vor allem bei gestiegener Marketcap - viel viel schwieriger und die Gebühren müßten nicht zwangsweise beliebig steigen bei vergleichbarer Sicherheit.

Von reinem PoS halte ich nicht viel, das dürfte ungleich unsicherer als PoW oder PoW + PoS sein.... 

Kannst du das in irgendeiner Form nachvollziehbar herleiten?
Das würde mich sehr interessieren.

auf die Schnelle, nicht so schön wie du das allgemein machst:

bei PoS ist das Problem, dass Börsen und Walletbetreiber auf einer riesigen Menge an Coins "sitzen" die sie für PoS nutzen könnten. Dafür wäre keine weiterer Aufwand nötig.

Bei PoW hat man laufende Kosten (Strom) und die laufende Anschaffung aktueller Mining Hardware (die man auch nicht unauffällig kaufen könnte).

Ich würde wie gesagt langfristig auf den zweigleisigen Ansatz gehen. Das würde bedeuten, dass man die Mehrheit bei PoS und auch PoW haben müsste um einen erfolgreichen Angriff zu generieren. Aber im Moment ist da bei Bitcoin offensichtlich kein Handlungsbedarf, weil die PoW noch genug abwirft. Sonst sehe ich die Problematik genauso wie du. Will man die Sicherheit erhalten, muss Mining entsprechend aufwändig bleiben...

Den Ansatz (PoW + PoS)  habe ich aber sonst noch nirgendwo gesehen, gibt es in der Realität IMHO auch noch nicht. Aber die Implementierung wäre nicht so schwer, wenn ein vernünftiges PoS entwickelt hat (PoW ist ja schon ausgereift).

Denkst du nicht, das könnte zusammen funktionieren?

 

Bearbeitet von fjvbit
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vor 16 Minuten schrieb ngt:

Also: Auf der Erde sorgt Vulkanismus für die Anreicherung von Goldanteilen, die durch Meteroriten auf die Erde gelangt sind.

Das wird übrigens auch als Grund genannt, warum der Mond viel weniger Gold haben soll, als die Erde. Er hat erheblich weniger Meteoriten abbekommen.

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vor einer Stunde schrieb ngt:

Die Miner müssen im Verhältnis zum Wert des Netzwerks ausreichend viel verdienen, damit die Angriffskosten abschreckend hoch bleiben.
Wird die Hauptchain erfolgreich angegriffen, bricht auch alles andere zusammen, was darauf fußt, einschließlich des Ligthning-Netzwerks.
Von daher kann m.E. die Sicherheit der Miner niemals Nebensache werden, oder ich habe deinen Kommentar falsch verstanden.

Mit Chainlocks locken die Full Nodes einen Block als unveränderlich ein, wenn er eine bestimmte Anzahl an Bestätigungen hat. Sagen wir, sechs, oder zehn, wie bei BCH.

Dann kann ein wildgewordener Miner natürlich weiterhin Unheil anrichten, indem er double spendet und orphaned, so dass die zehn Bestätigungen viel länger brauchen als zehn Blöcke. Aber wenn jeder eine Transaktion nur noch akzeptiert, wenn der Block gelockt ist, dann wird er damit nichts verdienen.

Und sobald die Lightning-Start-Transaktion gelockt ist, kann der User in Echtzeit überweisen ... sofern man mögliche Angriffe beim Schließen der Channels entschärft.

Klar, ein PoS wie es Ethereum plant wirkt da natürlich eleganter und effizienter.

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vor 29 Minuten schrieb ngt:

Also: Auf der Erde sorgt Vulkanismus für die Anreicherung von Goldanteilen, die durch Meteroriten auf die Erde gelangt sind. Bei den Asteroiden zwischen Mars und Jupiter ist das nicht nötig, sie haben sich aus prä-planetarem Nebel gebildet, konnten sich aber wegen der Schwerkraft des Jupiter nicht zu einem "richtigen" Planeten formen.
Mit anderen Worten: Wir haben im Asteroidengürtel im Grunde feingeraspelte Planetenkrümel, aus denen wir uns nur die passenden Bröckchen mit den hohen Metallanteilen heraussuchen müssen. Einige davon - siehe oben - sind ja offensichtlich schon auf der Erde angekommen.

Nein, leider falsch... in den Asteroiden ist Gold genauso fein verteilt wie auf der Erde in jedem Stein, Sand oder Ozeanwasser.

Man muss also im All dieselbe aufwändige Schürftechnik anwenden wie auf der Erde, wenn hier mal die angereicherten Lagerstätten ausgehen sollten.

Und daran scheitert jede Profitabilitätsrechnung

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vor 14 Minuten schrieb TomsArt:

Nein, leider falsch... in den Asteroiden ist Gold genauso fein verteilt wie auf der Erde in jedem Stein, Sand oder Ozeanwasser.

Hast du dazu eine Quelle? Die würde mich sehr interessieren.

Immerhin haben es Meteoriten geschafft, die Erdkruste (von der alle schweren Metalle zuvor in den Erdkern abgesunken waren) in erheblichem Maße mit Gold anzureichern (siehe https://www.sciencedaily.com/releases/2011/09/110907132044.htm).
Sie müssen daher also zum Zeitpunkt des Einschlags sehr viel größere Anteile davon enthalten haben als die Erdkruste.
Damit ist natürlich nicht bewiesen, dass diese Meteoriten aus dem heutigen Asteroidengürtel stammen, aber die Vermutung liegt zumindest nahe.

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  • 5 Wochen später...
Am 8.1.2021 um 22:33 schrieb ngt:

tl, dr:
Bitcoins können in Zukunft möglicherweise kostengünstig mit solarbetriebenen Satelliten im Erd-Orbit betrieben werden. Damit wäre das Problem des hohen Energieverbrauchs des Bitcoin-Minings endgültig gelöst.

...

Aus diesen Gründen lautet meine Prognose, dass wir mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten 5 Jahre von ersten Plänen hören werden, Bitcoin-Mining kommerziell mit Hilfe von Satelliten zu betreiben.

image.png.19cf0e936055c0e3fe67cf3f2949a365.png

https://interestingengineering.com/space-based-solar-arrays

The Space-Based Solar Arrays That Could Power Our Planet
Die weltraumbasierten Solarfelder, die unseren Planeten mit Energie versorgen könnten

image.png.7851dc78874d62509919a06acd0c1afe.png

...

Die weltraumgestützte Solarenergie (SBSP) nähert sich einer kritischen Schwelle als praktisches Mittel zur Umstellung der Welt auf grüne Energiequellen.

Eine Möglichkeit, Energie aus dem Weltraum zu sammeln, besteht darin, kolossale, spiegelähnliche Solarreflektoren zu verwenden, die auf Satelliten in der Umlaufbahn angebracht werden - um die Sonnenenergie auf Solarpaneele zu konzentrieren. Diese würden dann die Energie in elektromagnetische Strahlung umwandeln und per Laser oder Mikrowelle zurück zur Erde strahlen.

Am Boden könnte eine gleichrichtende Antenne die Wellen oder verschiedene elektromagnetische Strahlung von Lasern einfangen und wieder in Elektrizität umwandeln, um sie in ein größeres Stromnetz zu pumpen.

Angesichts dieses Potenzials üben einige Unternehmen Druck auf die US-Regierung aus, um neue Industrie- und internationale Partnerschaften zu bilden - damit SBSP Realität wird.

...

Das in dem Artikel beschriebene Konzept sieht vor, Sonnenenergie mit Spiegeln zu sammeln, in elektromagnetische Strahlung zu wandlen und zur Erde zu übertragen, was sehr komplex und teuer wäre.

Ein Satellit zum Bitcoin-Mining wie von mir in dem oben verlinkten Post beschrieben wäre hingegen sehr viel einfacher zu realisieren und eine geeignete Vorstufe zur Energiegewinnung im Weltraum. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ein solcher Vorschlag bald diskutiert wird.

Bearbeitet von ngt
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Der Weltraum ist eine ziemlich harte Gegend, da hält nichts sehr lange mit der gleichen Performance durch. Nicht speziell gegen kosmische Strahlung gehärtete Elektronik verreckt da in Minuten. Wenn man mit jedem Antminer noch einen Bleisarg als Strahlenschutz hochschießen muß dann wird das eine kurze Diskussion. 😉

Mars ist zwar nochmal schlimmer als LEO, aber hier mal ein Eindruck:

https://www.heise.de/news/Zahlen-bitte-Die-200-MHz-CPU-die-im-NASA-Rover-Perseverance-den-Mars-erkundet-5062457.htm

Bearbeitet von wwurst
CPU
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Am 25.2.2021 um 16:22 schrieb ngt:

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https://interestingengineering.com/space-based-solar-arrays

The Space-Based Solar Arrays That Could Power Our Planet
Die weltraumbasierten Solarfelder, die unseren Planeten mit Energie versorgen könnten

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...

Die weltraumgestützte Solarenergie (SBSP) nähert sich einer kritischen Schwelle als praktisches Mittel zur Umstellung der Welt auf grüne Energiequellen.

Eine Möglichkeit, Energie aus dem Weltraum zu sammeln, besteht darin, kolossale, spiegelähnliche Solarreflektoren zu verwenden, die auf Satelliten in der Umlaufbahn angebracht werden - um die Sonnenenergie auf Solarpaneele zu konzentrieren. Diese würden dann die Energie in elektromagnetische Strahlung umwandeln und per Laser oder Mikrowelle zurück zur Erde strahlen.

Am Boden könnte eine gleichrichtende Antenne die Wellen oder verschiedene elektromagnetische Strahlung von Lasern einfangen und wieder in Elektrizität umwandeln, um sie in ein größeres Stromnetz zu pumpen.

Angesichts dieses Potenzials üben einige Unternehmen Druck auf die US-Regierung aus, um neue Industrie- und internationale Partnerschaften zu bilden - damit SBSP Realität wird.

...

Das in dem Artikel beschriebene Konzept sieht vor, Sonnenenergie mit Spiegeln zu sammeln, in elektromagnetische Strahlung zu wandlen und zur Erde zu übertragen, was sehr komplex und teuer wäre.

Ein Satellit zum Bitcoin-Mining wie von mir in dem oben verlinkten Post beschrieben wäre hingegen sehr viel einfacher zu realisieren und eine geeignete Vorstufe zur Energiegewinnung im Weltraum. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ein solcher Vorschlag bald diskutiert wird.

Etwas Off-Topic aber leider lese ich da wieder über eine eigentlich tolle Möglichkeit in der Zukunft, gleichzeitig wird dies in ähnlicher Art auch als kranke Waffe verwendet werden können 😞

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  • 1 Monat später...

@ngt hat mit seinem herausragenden Post vom 25.01. das Dilemma exzellent dargelegt.

Ich bin gerade dabei ein Exit-Szenario zu entwickelt. Dafür ist es wichtig, zu schauen wohin das ganze hinführen kann.

Die Enthusiasten, die vom BTC als Weltzahlungsmittel träumen, liegen auch nach meiner Ansicht nach falsch. Selbst mit einem funktionierenden Lightning, wird sich das nie bewahrheiten.
Wegen drei Problemen:
1) Der deflationäre Charakter von BTC (21mio feste BTC-Anzahl bei zunehmender Useranzahl) führt zu einem automatischen Zuwachs des Kurswertes und ist damit ein Hemmschuh für die Umlaufgeschwindigkeit. Damit disqualifiziert sich BTC als Währung alleine durch seinen Aufbau selbst.
2) Regierungen (die mithilfe der Zentralbanken Wirtschafts- und Geldpolitik lenken) werden sich niemals die Butter vom Brot nehmen lassen. Desto erfolgreicher BTC wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Regulierung. Es reicht selbst moderate Maßnahmen (wie Steuergesetzgebung) abzuändern um BTC unattraktiver zu machen.
3) Selbst jetzt ist die Verbreitung von BTC ein Witz. 8% in DE und in den USA geben an BTC zu besitzen. Dh >90% der Menschen juckt BTC nicht.
Sollte also das Szenario bei (2) eintreffen, die Politik muss keinerlei Widerstand durch die Bevölkerung befürchten.

BTC wird also als reiner Wertspeicher fungieren. Als "digitales Gold".

Welches Potenzial bietet BTC da?
Schwer zu sagen, aber Vergleicht man Gold mit BTC kann man anhand der Marktkapitalisierungen etwas ableiten.

Gold hat eine ungefähre Marktkapitalisierung von ca. 8 Billionen € (197.000Tonnen vorhandenes Gold. 1 Tonne Gold kostet (je nach Kurs) 30-40 Millionen)
Bitcoin hat momentan eine Marktkapitalisierung von 942 Milliarden €.
Daraus folgt: Wenn Bitcoin die Marktkapitalisierung von Gold erreichen würde, müsste der BTC-Kurs auf um die 400.000€ steigen.
Von diesem Wert gehe ich - sollte keine Veränderung der Begleitumstände stattfinden (wie Kriminalisierung des BTC-Besitzes in den USA/Europa/etc) gehe ich aus.

Wann wird BTC diesen Wert erreichen?
Auch da gibt es Abschätzungen, die sich am "Fair-Value"-Preis orientieren:
https://www.seba.swiss/static/6fff43a41341bd25b1da253c734f7d34/0bd8c/seba-bank-di-bitcoin-valuation-figure-3-chart.webp


Anhand dieser Informationen habe ich nun als Hodler meine Exit-Strategie zusammengestellt.

Richtig oder nicht? Das wird man erst am ENde wirklich bewerten können.
Sollte Hodler das lesen, würde mich auch interessieren, wie eure Exit-Strategie aussieht.

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vor 15 Stunden schrieb bartio:

@ngt hat mit seinem herausragenden Post vom 25.01. das Dilemma exzellent dargelegt.

Ich bin gerade dabei ein Exit-Szenario zu entwickelt. Dafür ist es wichtig, zu schauen wohin das ganze hinführen kann.

Die Enthusiasten, die vom BTC als Weltzahlungsmittel träumen, liegen auch nach meiner Ansicht nach falsch. Selbst mit einem funktionierenden Lightning, wird sich das nie bewahrheiten.
Wegen drei Problemen:
1) Der deflationäre Charakter von BTC (21mio feste BTC-Anzahl bei zunehmender Useranzahl) führt zu einem automatischen Zuwachs des Kurswertes und ist damit ein Hemmschuh für die Umlaufgeschwindigkeit. Damit disqualifiziert sich BTC als Währung alleine durch seinen Aufbau selbst.
2) Regierungen (die mithilfe der Zentralbanken Wirtschafts- und Geldpolitik lenken) werden sich niemals die Butter vom Brot nehmen lassen. Desto erfolgreicher BTC wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Regulierung. Es reicht selbst moderate Maßnahmen (wie Steuergesetzgebung) abzuändern um BTC unattraktiver zu machen.
3) Selbst jetzt ist die Verbreitung von BTC ein Witz. 8% in DE und in den USA geben an BTC zu besitzen. Dh >90% der Menschen juckt BTC nicht.
Sollte also das Szenario bei (2) eintreffen, die Politik muss keinerlei Widerstand durch die Bevölkerung befürchten.

BTC wird also als reiner Wertspeicher fungieren. Als "digitales Gold".

Welches Potenzial bietet BTC da?
Schwer zu sagen, aber Vergleicht man Gold mit BTC kann man anhand der Marktkapitalisierungen etwas ableiten.

Gold hat eine ungefähre Marktkapitalisierung von ca. 8 Billionen € (197.000Tonnen vorhandenes Gold. 1 Tonne Gold kostet (je nach Kurs) 30-40 Millionen)
Bitcoin hat momentan eine Marktkapitalisierung von 942 Milliarden €.
Daraus folgt: Wenn Bitcoin die Marktkapitalisierung von Gold erreichen würde, müsste der BTC-Kurs auf um die 400.000€ steigen.
Von diesem Wert gehe ich - sollte keine Veränderung der Begleitumstände stattfinden (wie Kriminalisierung des BTC-Besitzes in den USA/Europa/etc) gehe ich aus.

Wann wird BTC diesen Wert erreichen?
Auch da gibt es Abschätzungen, die sich am "Fair-Value"-Preis orientieren:
https://www.seba.swiss/static/6fff43a41341bd25b1da253c734f7d34/0bd8c/seba-bank-di-bitcoin-valuation-figure-3-chart.webp


Anhand dieser Informationen habe ich nun als Hodler meine Exit-Strategie zusammengestellt.

Richtig oder nicht? Das wird man erst am ENde wirklich bewerten können.
Sollte Hodler das lesen, würde mich auch interessieren, wie eure Exit-Strategie aussieht.

Klingt alles sehr nachvollziehbar, was du schreibst. Heißt, dass du bei einem Kurs von 400.000 € pro BTC aussteigen willst?

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Am 13.4.2021 um 12:10 schrieb bartio:

@ngt hat mit seinem herausragenden Post vom 25.01. das Dilemma exzellent dargelegt.

Wobei imho die Geschichte mit den angenommenen Disruptionskosten nicht ganz geklärt ist.

Gegenthese: Ab einer bestimmten finanziellen Miner-Gesamtaufwendung ist ein Angriff nicht mehr durchführbar, unabhängig von der Marktkapitalisierung. Wie gross diese nötige Gesamtaufwendung wäre steht zur Diskussion, kommt ja neben den immensen Energiekosten auch die Problematik dass die schiere Menge an GPU Prozessoren für einen Angriff schwer bis unmöglich aufzutreiben wäre.

In diesem Fall müssen die Tx-Kosten NICHT beliebig steigen und könnten sich bei Verbreitung von Lightning o.ä. im erträglichen Rahmen bewegen.

--> Es gibt imho durchaus ein denkbares Szenario mit steigender Marktkapitalisierung, stagnierender Mineraufwendung (Energiekosten -> Energieverbrauch) und verbreitetem Gebrauch wobei ein Gros der Zahlungen über Lighning läuft und nur die "grossen Deals" direkt auf der Blockchain stattfinden. Und sich alles in einem stabilen Gleichgewicht hält.

 

 

Am 13.4.2021 um 12:10 schrieb bartio:

Die Enthusiasten, die vom BTC als Weltzahlungsmittel träumen, liegen auch nach meiner Ansicht nach falsch. Selbst mit einem funktionierenden Lightning, wird sich das nie bewahrheiten.
Wegen drei Problemen:
1) Der deflationäre Charakter von BTC (21mio feste BTC-Anzahl bei zunehmender Useranzahl) führt zu einem automatischen Zuwachs des Kurswertes und ist damit ein Hemmschuh für die Umlaufgeschwindigkeit. Damit disqualifiziert sich BTC als Währung alleine durch seinen Aufbau selbst.

Da bin ich bei dir. BTC wird nicht staatlich ausgegebene FIAT-Währungen ersetzen. Muss er auch nicht! Aber er hat bestes Potenzial ein weltweit verbreiteter Wertespeicher zu werden, und durchaus für Bezahlungen von grossen Summen eingesetzt zu werden. (Löschen von Schiffsladungen, Transaktionen zwischen Zentralbanken...)

Am 13.4.2021 um 12:10 schrieb bartio:

2) Regierungen (die mithilfe der Zentralbanken Wirtschafts- und Geldpolitik lenken) werden sich niemals die Butter vom Brot nehmen lassen. Desto erfolgreicher BTC wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Regulierung. Es reicht selbst moderate Maßnahmen (wie Steuergesetzgebung) abzuändern um BTC unattraktiver zu machen.

Regulierungen werden kommen. Aber kein Verbot. Und langfristig werden genau diese Regulierungen dem BTC das Überleben sichern. Ist verständlich dass der Staat über Vermögentransfers etc. im Bilde sein will, und Anonymität weitestgehend versuchen wird zu unterbinden, schon allein wegen Geldwäsche/Steuerhinterziehung usf... 

 

Am 13.4.2021 um 12:10 schrieb bartio:


3) Selbst jetzt ist die Verbreitung von BTC ein Witz. 8% in DE und in den USA geben an BTC zu besitzen. Dh >90% der Menschen juckt BTC nicht.
Sollte also das Szenario bei (2) eintreffen, die Politik muss keinerlei Widerstand durch die Bevölkerung befürchten.

Was heisst ein Witz? Das bedeutet einfach dass wir immer noch am Anfang der Adaptionskurve sind. Weit genug dass es keinen Weg zurück mehr gibt. Aber mit noch vieel Wegstrecke vor uns. die >90% juckt BTC vielleicht NOCH nicht. So wars bei Autos, Telefon und Internet auch.

Eigentlich ist die einzige Konsequenz, dass die Rakete zwangsweise noch viel viel höher fliegen wird... 

(ausserdem ist wenn dann nicht relevant wieviel % BTC besitzen sondern wieviel % der liquiden Mittel in BTC "geparkt" sind)

 

Am 13.4.2021 um 12:10 schrieb bartio:

BTC wird also als reiner Wertspeicher fungieren. Als "digitales Gold".

Welches Potenzial bietet BTC da?

Vorteile gegenüber Gold:

  • Nicht fälschbar! Nicht manipulierbar. Nicht zensierbar.
  • Exisitierende und zukünftige Menge genau bekannt.
  • Besitz jederzeit nachweisbar!
  • Weltweit grenzüberschreitend transferierbar.
  • Einfach und sicher in beliebigen Mengen transportierbar.

Ich sehe keinen Grund warum die Adaption und somit die Wertsteigerung bei Erreichen der MK von Gold aufhören sollte.

Deshalb hab ich im Falle von BTC als Hodler keine Exit Strategie.

Was nicht heisst das ich nicht BTC verkaufe um in und aus meinem Leben zu machen was ich will... Und wenn sie irgendwann aus sein sollten.... Dann kann ich hoffentlich von dem was ich aufgebaut habe leben... Ansonsten geht der Kampf halt weiter, man hat ja vor BTC auch überlebt ;) 

Im Idealfall kann sich jeder seinen persönlichen Wunsch-Betrag bis in die Zeit der abgeschlossenen Adaption retten. Und dann sind wir alles mit Abstand early adopter, auch die Käufer bei 50 k€, 70 k€, 100k€......

 

 

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